Definitionen und Berechnungs

Die Verfügbarkeit der Einsatzkräfte errechnet sich aus der Einsatzdauer und dem Zeitaufwand für verschiedene Aufgaben wie Unterhalt, Ausbildung, Qualitätssicherung und Administration. Die Details der Berechnung sind in den Tabellen auf Seite 2 von Anhang 6 ersichtlich.

Resultate der Verfügbarkeitsberechnungen

Die Berechnung der Verfügbarkeiten der Einsatzkräfte gibt Aufschluss über deren Auslastung. Was die Ärzte der mobilen Notarztdienste angeht, gilt es zu beachten, dass diese auch noch im Spital arbeiten (mit Ausnahme von Sitten, wo die Ärzte ebenfalls für den Luftrettungsdienst arbeiten).

Die Routinearbeiten (Administration, Unterhalt von Material und Räumlichkeiten) sind für alle Basen unabhängig von der Einsatzhäufigkeit gleich. Somit ist die Bandbreite zwischen den Minimal- und Maximalwerten vor allem auf die Anzahl Einsätze (siehe Punkt 3.1.2) zurückzuführen.

Verfügbarkeit der Einsatzkräfte in % ihrer theoretischen Gesamtarbeitszeit, 2023, Tag/Nacht

Verfügbarkeit 2023		Durschnittliche	Min	Max
Rettungssanitäter	Tag	43%	32%	71%
Rettungssanitäter	Nacht	53%	34%	41%
Fahrer NEF	Tag	71%	66%	78%
Fahrer NEF	Nacht	75%	72%	80%
Arzt	Tag	86%	79%	96%
Arzt	Nacht	91%	86%	98%

Alle Berechnungsgrundlagen finden sich in Anhang 6.

Überzählige Ambulanzen in Saas

In Bezug auf den Ambulanzdienst des Saastals sieht die Planung das ganze Jahr über eine 24-Stunden-Ambulanz vor, wobei der Ambulanzdienst in der Top-Saison tagsüber eine zweite Ambulanz zur Verfügung stellt. Diese Ambulanz entspricht ebenfalls den Anforderungen und ist für Primäreinsätze ausgerüstet. Das Einsatzvolumen der Basis in Saas belief sich auf 614 Einsätze, davon 501 tagsüber. Über 70% davon waren P2-Einsätze, d. h. dringliche, aber nicht lebensbedrohliche Einsätze, für die der IVR keine Hilfsfrist empfiehlt.

Einsatzvolumen Tag und Nacht des Ambulanzdienstes im Saastal im Jahr 2023

		Tag		Nacht		Total
53 – Amb Venetz Saastal	P1	138	1.0%	59	0.8%	197	0.9%
	P2	362	2.6%	54	0.8%	416	2.0%
	P3	1	0.0%			1	0.0%
Total 53 – Amb Venetz Saastal		501	3.6%	113	1.6%	614	2.9%

Wie aus der unten stehenden Tabelle hervorgeht, finden zwei Drittel der Einsätze des Ambulanzdienstes zwischen Januar und April statt. In diesem Zeitraum liegt das Verhältnis der P2-Einsätze sogar bei 80%.

Einsatzvolumen Tag und Nacht des Ambulanzdienstes im Saastal von Januar bis April im Jahr 2023

	Einsatzart	Januar			Februar			März			April
		Jour	Nuit	Total	Jour	Nuit	Total	Jour	Nuit	Total	Jour	Nuit	Total
	P1	15	3	18	23	9	32	11	4	15	11	7	18
	P2	57	7	64	116	7	123	62	6	68	37	6	43
	P3
Einsatz Total		72	10	82	139	16	155	73	10	83	48	13	61

Unter Berücksichtigung der oben genannten Elemente scheint jedoch eine Gesamtanalyse für die Behandlung von Patienten mit Monotrauma in der touristischen Hochsaison in Skigebieten erforderlich zu sein. Es handelt sich dabei meist um den Transport zu einer Arztpraxis. Derzeit sind die Lösungen in den einzelnen Regionen unterschiedlich (Rückgriff auf die Ambulanzen des regulären Dispositivs, Aufnahme einer zusätzlichen Ambulanz, andere Mittel ausserhalb des Dispositivs oder Bereitstellung durch die Skigebiete). Der Einbezug oder Nicht-Einbezug dieser Dispositive in die Planung sowie die Zusammensetzung der erforderlichen Besatzungen (Rettungssanitäter, Transportsanitäter, Fahrer) erfordert eine Gesamtanalyse. Es werden Vorschläge im Planungsbericht dargelegt werden.

Überzählige Ambulanzen in Monthey

Der Ambulanzdienst in Monthey, Ambulances Clerc SA, stellt tagsüber und nachts eine zusätzliche Ambulanz für die Einsatzzone in Monthey zur Verfügung, da der Ambulanzdienst Clerc in Monthey Verlegungen im Auftrag des Spitals in Rennaz durchführt. Der Ambulanzdienst von Monthey hat einen Bericht mit den Einsätzen erstellt, die mit dieser überzähligen Ambulanz durchgeführt wurden (vgl. Anhang 8). Diese Daten wurden im Rahmen des Audits des Rettungsdispositivs analysiert.

Im Jahr 2023 führte der Ambulanzdienst in Monthey tagsüber 181 Primäreinsätze mit der überzähligen Ambulanz durch und 211 Primäreinsätze in der Nacht. Bei insgesamt 2142 Einsätzen am Tag leistete die überzählige Ambulanz 8% der Gesamteinsätze am Tag. In der Nacht hingegen beträgt dieses Verhältnis fast 20%. Das bedeutet, dass jeder fünfte Einsatz von einer überzähligen Ambulanz durchgeführt wird.

Einsatzvolumen Tag und Nacht des Ambulanzdienstes in Monthey im Jahr 2023

		Tag		Nacht		Total
33 – Amb Clerc Monthey	P1	938	6.7%	494	7.1%	1432	6.8%
	P2	1056	7.5%	506	7.2%	1562	7.4%
	P3	35	0.2%	1	0.0%	36	0.2%
	S1	113	0.8%	63	0.9%	176	0.8%
Total 33 – Amb Clerc Monthey		2142	15.3%	1064	15.2%	3206	15.3%

Diese von der überzähligen Ambulanz durchgeführten Einsätze werden mit der Anzahl der Situationen mit Simultaneinsätzen entsprechend der nachfolgenden Tabelle bestätigt. Die Situation hat sich im Jahr 2022 deutlich verschlechtert.

Situationen mit Simultaneinsätzen des Ambulanzdienstes in Monthey im Jahr 2023

Anz. simultan eingesetzter Mittel	2023	2023	2022	2022	2021	2021
	Tag	Nacht	Tag	Nacht	Tag	Nacht
1	1 731	972	1 716	979	1 543	770
2	953	237	957	233	766	77
3	208	1	220	1	107
4	3		9		3
*Anz. eingeplanter Mittel*	2	1	2	1	2	1

Im Rahmen des Audits des Rettungsdispositivs wurde das Geographische Informationssystem (GIS – Geographic Information System) ArcGIS Insights (Environmental Systems Research Institute – Esri, Redlands, California, USA) eingesetzt, um Simulationen mit dem Dispositiv durchzuführen, indem die Hilfsfristen und die Situationen mit Simultaneinsätzen neu berechnet wurden. Dabei wurde entweder eine Ambulanzbasis verlegt oder eine Ambulanzbasis hinzugefügt oder eine Ambulanz zum bestehenden Dispositiv hinzugefügt.

Bei jeder Änderung des Dispositivs werden sämtliche tatsächlichen dringlichen lebensbedrohlichen Einsätze (P1, gemäss Erklärung in Kapitel 2.3) nach dem Next-Best-Prinzip neu zugewiesen. Die überzählige Ambulanz wurde also für die unten aufgeführten Simulationen entfernt und alle Einsätze wurden wieder dem Planungsdispositiv zugewiesen, d. h. zwei Ambulanzen am Tag und eine in der Nacht. Dies hat zur Folge, dass sich die Hilfsfrist im Vergleich zu den in Kapitel 3.4.4.3 ermittelten Ergebnissen tagsüber um mehr als drei Minuten und nachts um fast neun Minuten verlängert.